Archive for demonetize.it

Peter Joseph: Moving Beyond Money

Filmmaker Peter Joseph (Zeitgeist: Moving Forward) was interviewed by Russia Today. Beyond many interesting statements Peter made, he puts one powerful sentence in the interview which I want to emphasize here: »Patriotism is a disease«. Watch the talk:

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Also recommended: John Holloway: Push back the rule of money

“Moving Forward” zu einer “bedürfnisorientierten Versorgungswirtschaft”?

Alfred Fresin, Autor von “Die bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft – eine Alternative zur Marktwirtschaft” kommentiert den neuen Zeitgeist Film “Moving Forward

Interessant ist, dass ein Film als Medium für die Aufbereitung des anspruchsvollen Themas gewählt wurde und nicht etwa ein Buch oder eine Broschüre, die mehr Raum und Zeit für Argumente und deren Studium geboten hätten.

Mit der Argumentation in den ersten 90 Minuten bin ich durchaus einverstanden:

1. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Schicksale von Menschen und Gesellschaften nicht durch die Gene der Menschen vorbestimmt sind. Vielmehr ist es das gesellschaftliche Sein, welches das Bewusstsein bestimmt, worauf auch F. Nahrada in seiner Rezension hinwies. (Was übrigens nicht zu dem Missverständnis führen sollte, dass das Bewusstsein dem vorgegebenen Sein nicht kritisch gegenübertreten kann und es verändern kann, da es von den vorgegebenen Verhältnissen quasi determiniert ist. Es kommt schon sehr darauf an, wie sich der Einzelne auf die vorgegebenen Bedingungen einlässt und mit dem „Sein“ umgeht.)

2. Das jetzige Wirtschaftssystem ist nicht als naturgegeben (bzw. gottgegeben) aufzufassen, wie es uns so viele Ideologen der Marktwirtschaft angefangen mit John Locke bis heute weismachen wollen.

3. Die Verrücktheit und Schädlichkeit für Mensch und Natur der Marktwirtschaft bzw. des Kapitalismus werden aufgezeigt und am Schluss des ersten Teils darauf hingewiesen, dass für das Dilemma nicht einzelne (böse) Menschen, Politiker, einzelne Unternehmen und das Geld an sich verantwortlich sind, sondern das sozioökonomische System als Ganzes.

Der zweite Teil des Films widmet sich den Zukunftsaussichten:

a) Es wird darauf hingewiesen, dass ein Umdenken und Verändern der Gesellschaft höchste Zeit ist, schon alleine wegen „Peak Oil“, also den zu Ende gehenden Ölreserven.

Hierbei stelle ich einen Bruch zwischen dem Befund des ersten Teiles und des zweiten Teiles fest: Wenn festgestellt wird, dass der Kapitalismus schädlich für die physische und psychische Gesundheit der Menschen ist, dann bedarf es nicht des Hinweises auf eine zusätzliche Bedrohung durch zu knapp werdende Ressourcen. Der Kapitalismus mit seinem Geld war auch in früheren Zeiten schädlich genug für den Großteil der Menschen und die Natur und hatte früher kein bisschen mehr historische bzw. ökonomische Berechtigung wie heute. Er war also auch nicht „gut und wichtig, als es Knappheit von Gütern und Dienstleistungen gab“ (aus der Broschüre „Die Zeitgeist Bewegung“)

b) Das in Aussicht gestellte alternative Modell der „Ressourcenbasierten Ökonomie“ weist viele Mängel auf:

Abgesehen davon, dass nicht einsichtig ist, weshalb die Wohneinheiten dermaßen in die Höhe gezogen werden, wenn dann Grundstückpreise (die der Grund für die Hochhäuser heutzutage sind) sowieso keine Rolle mehr spielen, weiß man gar nicht wie die neue Gesellschaft politisch organisiert ist.

Alles wird von Computern bzw. Automaten gesteuert und hergestellt. Ich habe nichts gegen eine Vision, in der Automaten bzw. Roboter den Menschen entlasten, es ist allerdings unrealistisch anzunehmen, dass dies in den kommenden Jahrzehnten möglich ist und in gewissen Bereichen (wie zB. dem Gesundheitsbereich) auch in ferner Zukunft möglich und erstrebenswert ist.

In dem Zukunftmodell wird kein Gedanke darüber verschwendet wie Arbeit und Verteilung organisiert sind und in welchem Zusammenhang sie stehen. Wie sieht Arbeit aus, wenn sie keine Lohnarbeit mehr ist? Wie sieht die Verteilung aus, wenn es keinen Warentausch mehr gibt?

Diese Fragen und vielmehr werden in meinem Buch „Die bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft – eine Alternative zur Marktwirtschaft“ (Als Buch erhältlich oder im Netz unter www.stattkapitalismus.blogsport.de) ausführlich behandelt.

c) Die optimistische Vision, dass die Bürger angesichts der an Wucht zunehmenden Wirtschaftskrisen den Kapitalismus mit seinem Geld- und Finanzsystem abschaffen, kann ich nur dann teilen, wenn der Großteil, der bei diesem System mitmacht auch in Nicht-Krisenzeiten von dessen Schädlichkeit überzeugt wird. Nur wenn da die Kritik am Kapitalismus machtvoll wird, kann seine Abschaffung gelingen. Die Krise des Systems allein bewirkt noch keine Kritik des Systems. Es werden Schuldige in Politik und Wirtschaft gesucht, gefunden und an den Pranger gestellt (wie in der letzten Krise), und danach die nächste Runde eingeläutet.

From: demonetize.itBy: Andreas ExnerComments (1)

Die Katastrophe in Japan und wir

von Veronika Bennholdt-Thomsen

Geld oder Leben“, so der Titel meines Essays, gewinnt angesichts der Ereignisse in Japan erheblich an Brisanz. Die These, ja, die Kernaussage des Textes lautet: Wir – und damit meine ich tatsächlich „wir alle“, die gegenwärtige Menschheit – müssen die Grundlagen der heutigen Zivilisation überdenken. Wir müssen uns entscheiden, ob wir weiterhin auf das Geld, d.h. die Geldlogik, nämlich die Wachstums- und Profitökonomie setzen – an der wir Menschen bis in den hintersten Winkel der Erde beteiligt sind – oder das Leben in den Mittelpunkt unseres Tuns stellen wollen. Der Maßstab unseres Tuns muss alltäglich und überall die Sorge für das Leben sein, dafür dass es weitergeht. Die Ereignisse in Japan hingegen führen uns vor Augen, dass der andere, herkömmliche Weg todbringend ist.

Die Wachstums- und Profitökonomie, sowie die Geldlogik haben sich globalisiert oder richtiger ausgedrückt, sie sind im Zuge der internationalisierten Entwicklungspolitik globalisiert worden. Damit sind auch die dazu gehörigen Maßstäbe globalisiert worden. Der erste Hauptsatz der Wachstumsökonomie lautet: Die Anwendung einer Technologie ist richtig, wenn sie der Steigerung der Geldgewinne dient. Und umgekehrt: Das Ziel der Steigerung der Geldgewinne bringt die dementsprechende Technologie hervor und auch zum Einsatz.

Der Geldorientierung diametral entgegengesetzt ist die Subsistenzorientierung, d.h. die Orientierung auf das, „was aus sich selbst heraus Bestand hat“ – so die Etymologie von „Subsistenz“. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und wird in vielen Sprachen verwandt, um das, was notwendig ist zum Leben zu bezeichnen. Darin enthalten ist der Gedanke der Förderung des Lebendigen, der von einem Selbstverständnis des Menschen als Teil des lebendigen Ganzen getragen wird, innerhalb dessen er/sie sich kooperativ verhält. Damit ist die Subsistenzorientierung der Gegenentwurf zur arrogant überheblichen „Schöpfung aus Zerstörung“ (von Werlhof; Hannah Arendt; Schumpeter) der Wachstumsökonomie.

Deutlicher als in Japan geht es nicht mehr: Wir müssen uns jetzt entscheiden. Geld oder Leben!

Muttergeist

Genevieve Vaughan

I would like to ask what is the reason for and the consequence of this Zeitgeist movie’s leaving out the voices of women and people of color? Is it possible that such a gender and ethnically restricted sample of the population can have come up with the truth about any situation? Or is it possible that these heterosexual white men are taking responsibility for the situation which heterosexual white men have in large part created? And that they now begin to realize has failed? Still where are the other voices? And faces? read more…

From: demonetize.itBy: Andreas ExnerComments (1)

Money and value. Thoughts on a relation

Franz Nahrada

I think that at the core of the issue of demonetization is the problem of value, and no critique of money can work without resolving the question what is the relation between money and value. Here are my provisional points or thoughts. read more…

Zeitgeist: Moving Forward – It’s the system, stupid

The Third Zeitgeist Movie: still a few flaws, but really moves forward in understanding the mess we are in.

Tomasz Konicz read more…

Introducing moneyless-world.info

=) Greetings!

I, elf Pavlik, in this guest post, would like to shortly introduce you to moneyless-world.info project and website. I have released it just few days ago, and I use Moneyless World name after living myself strictly moneyless already for over 1.5 year, and having strong self commitment to never again participate in cultivating this (un)tradition of using money. As for today, few more people that I know of, already choose to life strictly moneyless for quite some years!

Enough about me and let’s focus now on this new project and its website. I would encourage you to take a quick look at it right now, before reading any further. I believe this way we can establish better understanding. Just looking at it for about 10 second and than clicking around may already give you quite good idea about what it presents. If you want to access very minimal written content, at this moment only in english language, please click on the ‘?‘ button in the bottom of the map. You can find this website here: moneyless-world.info

To repeat shortly what you might have already seen in Intention tab (in ‘?‘). Through this project I want to:

Support development of worldwide community, based on culture of sharing and helping each other

I plan to do that by presenting visually reach information about already existing and newly emerging networks and supporting better cooperation between those networks.

As soon as possible I would like to add following features to this site:

  • hybrid system combining mailing-lists and web forum for further discussions (for now we can use this mailing list)
  • zooming and more interactive functionality for the map (like here, I still need someone to contribute hosting for this free satellite map imagery from NASA)
  • regular and automated updates of all presented information (daily, hourly, maybe even live! it all depends on cooperation with IT developers working on those networks)
  • animated map overlays visualizing how presented networks have grown over time (I believe it will bring more of the feeling that we work with something alive…)

I keep all the website development open source and welcome everyone to get involved and contribute!

Since I prefer doing than talking, and to keep this post short. I would like to encourage you to visit websites of all listed networks (9 at this moment), and get more familiar with them. If you decide to start participating in those networks yourself, I believe it will take us yet another step closer to the truly Moneyless World =)

The demonetize logo

As you can see, we started with a project logo, which is a »coin« (not any specific one) with is crossed out by a red »x« to signal: Let’s get rid of money. On a friendly mailinglist (the commoning-list) we got some feedback saying:

  • the logo is not clear enough concerning different intercultural readings
  • the coin is not clearly identifiable as such
  • the red »x« could be read as an approval (like in votings)

There have been some proposal to solve this ambiguity:

  • use of a pile of coins replacing the single coin
  • use of a »let’s get rid of«-logo like in this post
  • use of a generic currency symbol (however, the currency sign seems to be too abstract)
  • use of the word »NO« instead of the red »x«
  • find a new logo

Do you have some more ideas or proposals or sketches? Please leave a comment!

[Update] Here are two new drafts using a pile of coins:

(smaller cross)

 

 

 

(thicker cross)

This is the final new logo (please use this instead of the old one above with the single coin):

From: demonetize.itBy: StefanMzComments (16)

Demonetization as a playing field

Franz Nahrada

The idea to call for “demonetization” and the call for this initiative brings together a very broad range of perspectives, theoretical traditions and social activists. – So how can we build on our common understanding of the problematique of money relations and the logic of exchange of equivalents and strengthen synergies while respecting a big bag of cultural, theoretical and strategic differences and making controversies fruitful? read more…