Produktionsverhältnis weg, Staat weg – Geld passé!

Streifzüge 54/2012

von Alfred Fresin

Um einer Dämonisierung des Geldes entgegenzutreten und einen klaren Blick für die Demonetarisierung zu gewinnen, seien ein paar Anmerkungen zum derzeitigen Geldwesen eingebracht.

Politische Ökonomie des kapitalistischen Geldes

Tausch und Geld gab es schon in vorkapitalistischen Zeiten. Was ist das Spezifische der kapitalistischen Tauschwirtschaft?
Alle Bürger werden darauf festgelegt, mit dem Warentausch ihre Reproduktion zu gewährleisten. Mit ihrem Eigentum haben sie ihre Reproduktion zu bewerkstelligen. Für Leute, die nichts anderes als ihre Arbeitskraft zu verkaufen haben, sieht die Transaktion auf dem Markt folgendermaßen aus: W(are)–G(eld)–W(are). Mit dem verdienten Geld erschließt sich für die Konsumenten die Vielfalt der Warenwelt – dass sich da nicht allzu viel mit dem Lohn erschließt, ist den meisten Lohnarbeitern bekannt. Ganz anders sieht die Transaktion bei Leuten aus, die ihr Eigentum einsetzen, um andere für sie arbeiten zu lassen. Sie kaufen die nötigen Produktionsmittel und Arbeitskräfte, lassen produzieren, verkaufen die Produkte am Markt mit einem, so ist es bei allen geplant, Gewinn, der beim Verkauf realisiert werden soll. Die Bewegung hat nun die Form G–W–G’: Aus dem Vorschuss soll Überschuss werden. Dieser Zuwachs an Geld entsteht nicht im Austauschprozess oder etwa per se aus dem Geld, sondern durch Schaffung von Mehrwert im Produktionsprozess. Dieser nicht unwesentliche Vorteil der Erhöhung der Geldsumme (G’), der durch den erfolgreichen Verkauf der Ware realisiert wird, stellt sich also bei den Eigentümern von Produktionsmitteln und den produzierten Waren ein, allerdings nicht bei den eigentlichen Produzenten, den Verkäufern der Ware Arbeitskraft. Es ist dieser Zuwachs, auf den es im Kapitalismus ankommt, ausgedrückt nicht in zunehmendem Nutzen, Genuss und zunehmender Muße, sondern in Geld. Das G’ ist das treibende Moment für die Produktion, es ist die notwendige Grundlage des Kapitalismus. Kapital wird Geld dann, wenn es diese Potenz zur Vermehrung innehat (also nicht in der Geldbörse der Konsumenten).

Das treffendste Kürzel für den Kapitalismus lautet demnach G–G’ – auf diese Bewegung kommt es an. Die Ware stellt bei der Bewegung G–W–G’ nur mehr einen Zwischenprozess dar, auf den eine gewisse Branche von vornherein verzichtet. Die Banken statten die Unternehmer mit Kredit aus, weil diese Vorschüsse brauchen, damit ihre Geschäfte keine Stockung erfahren und sie diese auf höherer Stufenleiter betreiben können, um sich Konkurrenzvorteile zu schaffen. Dieser Kredit ist „fiktives“ Kapital, da es bloß den Anspruch auf Vermehrung hat und vorerst einmal eine Geldforderung ist, welche die Banken vorweg verzinsen. Die Banken sind die für den Kapitalismus unverzichtbaren Geldschöpfer, und sie machen dies aus dem gleichen Prinzip wie alle anderen Unternehmen – nämlich um ihr Kapital zu vermehren. Sie stellen ihre „Dienste“ nur zur Verfügung, wenn Letzteres gewährleistet ist.

Für all diese schönen Sachen, die er als politische Klammer betreut, ist der bürgerliche Staat mitverantwortlich. Er legt jede Bürgerin und jeden Bürger darauf fest, aus ihrem (seinem) Eigentum etwas, nämlich Geld, zu machen. Dafür sind schon einige Gesetze und seine Gewalt nötig (siehe dazu auch Artikel „Der bürgerliche Staat“ in Streifzüge Nr. 49, S. 11 ff.) – und außerdem ein staatliches Geld, das auch dem Anspruch genügt, Reichtum zu sein, sowohl im In- als auch im Ausland. Der Staat budgetiert alle steuerbaren Leistungen und Leistungen, die er erbringt, in Geld und bedient sich des Finanzkapitals, um seinerseits Kredite aufzunehmen. Dabei behält er immer seine Kreditwürdigkeit und die Tauglichkeit seiner Währung im Auge. Längerfristig und rücksichtslos neues Geld zu drucken, was ihm hoheitlich zusteht, um damit Ausgaben zu tätigen bzw. Schulden zu bedienen, wird ein Staat, eingebunden in den globalisierten Handel und Finanzmarkt, im Hinblick auf die Güte seines Geldes zu vermeiden trachten. Wenn er es dennoch tut, dann läuft er Gefahr, das Vertrauen der Finanzwelt auf die „Werthaltigkeit“ seiner Währung zu verlieren. Starke Inflation, Abwertung, Währungsreform und schließlich Staatsbankrott können Resultate dieses Vertrauensverlustes sein.

Krise als Geldkrise

Die Banken schaffen Geld als fiktives Kapital. Dabei folgen die Banken in ihrem Geldschöpfungsprozess weiter beharrlich dem Prinzip G–G’. Sie verlangen Zinsen für die Potenz auf Gewinne des noch fiktiven Kapitals. Sie vermehren Geld unabhängig von der Produktion von Werten und deren „Versilberung“ durch erfolgreichen Verkauf.

Im entwickelten modernen Kapitalismus wurde dieses Geschäftsmodell noch weiter vorangetrieben. Zwei Faktoren haben dazu beigetragen: Erstens die Loslösung des Geldes von seiner metallischen Form. Für die Einlösbarkeit des Papiergeldes zum angegebenen Wert steht der Staat mit seiner Gewalt gerade. Zweitens, als Vollendung dieses Anspruches, die Aufhebung der Golddeckung (Aufkündigung von Bretton Woods 1973, eingeleitet von der Abschaffung der Goldeinlösepflicht bzgl. des Dollars durch Nixon 1971).

Heutzutage kursiert eine enorme Menge „fiktiven“ Kapitals in der Finanzwelt. Die exorbitanten Buchwerte, welche das Finanzkapital akkumuliert, sind auch Kapital, jedoch fußen sie auf dem allgemeinen Vertrauen der Spekulanten, dass sie etwas „wert“ sind. Wird dieses Vertrauen beschädigt, indem Schuldner massenweise in Schwierigkeiten geraten, ihre Schulden auch bedienen zu können, und stellt sich der ganze Finanzüberbau als tatsächlich fiktiv heraus, dann ist Krise angesagt. Wann und aufgrund welches Ereignisses das Vertrauen in Misstrauen umschlägt, das ist nicht vorherzusagen. Ob nun die überhandnehmenden Schwierigkeiten von Unternehmen, ihre Schulden bedienen zu können (Dot-Com-Krise), der Wertverfall von Hypotheken aufgrund der prekären Situation vieler Immobilieneigentümer (Immobilienkrise), der Zusammenbruch großer Banken (Bankenkrise) oder die Bankrotterklärung von Staaten (Staatsschuldenkrise) sich zu einer veritablen Krise auswachsen, ist nicht mit Notwendigkeit zu bestimmen. Systemnotwendig ist allerdings, dass es von Fall zu Fall zu einer Entwertung von Kapital kommt, eben kommen muss. Und diese Entwertung vollzieht sich über das Misstrauen in Kredit. Die Banken verhelfen der Krise zum Durchbruch, indem sie Kredite einfordern, nicht mehr vergeben oder massiv verteuern. Wenn sie sich untereinander nur mehr eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr kreditieren, kommt es zu einer Kreditklemme. Diese schlägt mit Notwendigkeit auf das produktive Kapital durch. Kredite stellen sich als zu viel vergeben heraus, Produkte erweisen sich als zu viel für die zahlungskräftige Nachfrage. Aus einer Überakkumulation von Kredit wird eine Überakkumulation von Waren.
An den Gebrauchswerten hat sich nichts geändert, und es wird weiter fleißig gearbeitet, doch das nötige G’ kommt nicht mehr so richtig in die Gänge. Und zwar nicht weil es zu viel bzw. zu wenig Waren gibt, sondern weil das Geld nicht mehr in gewünschtem Maße „arbeitet“. Es kracht im monströsen Finanzüberbau und der „Unterbau“ leidet. In konjunkturell guten Zeiten ist es zwar auch kein Honiglecken für die Lohnabhängigen, doch in Krisenzeiten sind sie umso betroffener. Obwohl man Geld bekanntlich nicht essen kann, werden die Sorgen um das Geld zu einem allgemeinen Anliegen erhoben. Die ganze Gesellschaft ruft nach „gutem“ Geld, welches durch vertrauensbildende Maßnahmen wieder hergestellt werden soll. Der Staat bzw. die Staaten sehen sich dabei herausgefordert, denn das „Blut“ ihres Wirtschaftskreislaufes und ihre wirtschaftliche Souveränität stehen auf dem Spiel. Eine Neuaufstellung des Finanzsektors, eine neue Durchsortierung der Staaten oder eine Währungsreform stehen an.

Geldfetisch

Besonders in der Krise wird jedem vor Augen geführt, worum es in dieser Gesellschaft geht.
Die Basis für modernes Geld – nämlich Arbeit als Lohnarbeit und deren Produktion von mehrwertträchtigen Waren – erscheint im bürgerlichen Bewusstsein umgekehrt als Konsequenz funktionierenden Geldes. Geld wird als nützliches, quasi als natürliches Schmiermittel des Wirtschaftens, erachtet und geachtet. Dabei werden die Voraussetzungen für das heutige Geld, arbeitsteilige Produktion, Privateigentum der Produktionsmittel, Markt (Tausch), Lohnarbeit und deren politische Klammer, der bürgerliche Staat, als naturgesetzlich gültige Grundlagen unterstellt. Die Notwendigkeit des (gut funktionierenden) Geldes für diese Ökonomie wird wie ein Naturgesetz behandelt und Leute, die sich mit Überlegungen hinsichtlich einer Gesellschaft ohne Geld auseinandersetzen, als „Phantasten“ bzw. „Spinner“ betrachtet.
Die bürgerliche Wissenschaft untermauert die „Nützlichkeit“ des Geldes, indem sie es nicht erklärt, sondern über seine Tauglichkeit bestimmt:

„In der Volkswirtschaftslehre werden im Wesentlichen drei Funktionen des Geldes unterschieden:
Geld hat Zahlungsmittelfunktion. Unter einem Tausch- oder Zahlungsmittel versteht man ein Objekt oder auch ein erwerbbares Recht, das ein Käufer einem Verkäufer übergibt, um Waren oder Dienstleistungen zu erwerben. Geld vereinfacht den Tausch von Gütern und die Aufnahme und Tilgung von Schulden.

Geld ist ein Wertaufbewahrungsmittel. Um diesen Zweck erfüllen zu können, muss es seinen Wert dauerhaft behalten können.
Geld ist Wertmaßstab und Recheneinheit. Der Wert einer Geldeinheit wird als Kaufkraft bezeichnet.“ (Wikipedia „Geld“)
Damit wird nicht die Frage „Was ist das Geld?“, sondern „Wozu braucht es das Geld, welche Funktionen hat es?“ beantwortet und die Bestimmung der Notwendigkeit des Geldes im Kapitalismus durch die Darstellung seiner Nützlichkeit für das Wirtschaften schlechthin ersetzt.

Diese funktionelle Sichtweise verstellt selbst Kritikern der Marktwirtschaft oftmals den Blick auf radikale Alternativen. Viele von ihnen kritisieren nicht das Geld und dessen Grundlagen, sondern die Auswüchse der Geldwirtschaft und die abhandengekommene Nützlichkeit des Geldes für alle Staatsbürger. Die Finanzkrise wird nicht als Notwendigkeit begriffen, welche aus dem Prinzip G–G’ folgt, sondern als Missbrauch des Geldes durch die (Investment-)Banken und als Folge deren Profitgier – und staatliche Schuldenpolitik als Knechtung unter den Erpressungen des Finanzkapitals.

Demonetarisierung

Aus den Erläuterungen ergibt sich, dass eine demonetarisierte Gesellschaft nicht wie der Kapitalismus – nur ohne Geld – organisiert sein kann. Mit der Abschaffung des Geldes sind auch alle anderen Grundlagen des Kapitalismus abzuschaffen, auf denen das Geld basiert. Das ganze Produktionsverhältnis ist auszuhebeln, das Privateigentum und damit auch die Tauschwirtschaft sowie auch die Lohnarbeit und schließlich auch der Staat, der diese Verhältnisse einrichtet und betreut. Wie immer eine demonetarisierte Gesellschaft dann im Detail aussieht, so wird sie auf einer Vergesellschaftung der Produktionsmittel beruhen, auf einer Produktion von Gütern, die nicht getauscht, sondern gemäß der vorhandenen Bedürfnisse verteilt werden. Geld ist in solch einer Gesellschaft überflüssig, denn dem Tauschwert ist die Grundlage, nämlich Privateigentum, die Lohnarbeit und der Markt abhandengekommen. (Nicht getan wäre es, das Privateigentum durch Staatseigentum zu ersetzen und das Produktionsverhältnis unangetastet zu lassen, so wie es im sogenannten realen Sozialismus der Fall war.) Auch ein wie immer gearteter geldloser Tausch würde in einer vergesellschafteten, arbeitsteiligen Produktion, deren Güter verteilt werden, obsolet sein.

Es ist nun eine Sache, sich zu überlegen, wie eine demonetarisierte Gesellschaft beschaffen sein wird, eine andere, vielleicht schwierigere, wie diese entwickelt werden könnte.

Nach wie vor wird es wohl angebracht sein, möglichst viele Menschen auf die Schädlichkeit des Kapitals und ihre funktionelle Rolle als Arbeitnehmer und Staatsbürger hinzuweisen, d.h. auch ihre verkehrten Vorstellungen darüber zu kritisieren. Denn um eine neue Gesellschaft ohne Geld aufzubauen, wird es eine Menge Leute brauchen, die wissen sollten, was sie nicht wollen, wogegen sie vorgehen und wer ihre Gegner sind. Geld kann erst dann erfolgreich abgeschafft werden, wenn es nicht als das Übel der Marktwirtschaft gesehen wird, sondern als notwendiger Ausdruck des kapitalistischen Produktionsverhältnisses und deren Einrichtung und Betreuung durch die politische Gewalt.

From: streifzuege.orgBy: SeverinComments

Peer-Produktion und gesellschaftliche Transformation

Zehn Diskursfiguren aus dem Oekonux-Projekt

Streifzüge 54/2012
von Stefan Meretz

Alle Mittel für unsere Emanzipation entwickeln sich direkt vor unseren Augen, aber wir müssen auch in der Lage sein, sie theoretisch zu erfassen.

Oekonux wurde als Reflexionsprojekt rund um Freie Software gegründet, aber von Beginn an gab es die These der Verallgemeinerung von Beobachtungen über Freie Software in andere Bereiche sowohl immaterieller wie materieller Produktion.

In der Folge stelle ich zehn Diskursfiguren vor, die aus Debatten im Oekonux-Projekt hervorgegangen sind.

Diskursfigur 1: Jenseits des Tausches

In Freier Software oder allgemeiner commons-basierter Peer-Produktion geht es nicht um Tausch. Geben und Nehmen sind nicht aneinander gekoppelt. Auch heute noch basieren traditionelle linke Ansätze auf der Annahme, dass jemand nur etwas bekommen sollte, wenn er/sie auch bereit ist, etwas zurückzugeben, da sonst alle in der Gesellschaft verhungern würden. Diese Position geht zurück auf die leidvolle sozialistische (und christliche) Tradition, die besagt, dass derjenige, der nicht arbeiten wolle, auch nicht essen solle.

Ein wichtiger Ansatz, der die neuen Entwicklungen der Freien Software zu erfassen versuchte, war der Ansatz der „Geschenkökonomie“. Nicht zufällig lautet die korrekte Bezeichnung eigentlich „Geschenktausch -Ökonomie“: Der/die Gebende kann erwarten, etwas zurückzubekommen, da dies eine moralische Verpflichtung in Gesellschaften ist, die auf dem Austausch von Geschenken basieren. Diese Art von gegenseitiger moralischer Verpflichtung existiert in Freier Software nicht. Commons-basierte Peer-Produktion gründet allgemein in bedingungslosen freiwilligen Beiträgen.

Aus einer linken Perspektive ist die Entkoppelung von Geben und Nehmen nur in einer fernen Zukunft – Kommunismus genannt – möglich. Zuvor jedoch muss eine unfreundliche Zwischenphase, der Sozialismus, durchschritten werden, in dem das Tausch-Dogma volle Gültigkeit besitzt.

Wenn man den Tausch nicht aufgeben will, dann ist Kapitalismus die einzige Option.

Diskursfigur 2: Jenseits der Knappheit

Es ist eine übliche Fehlannahme, dass materielle Dinge knapp seien und immaterielle nicht. Es scheint gerechtfertigt zu sein, materielle Dinge als Waren zu behandeln, während immaterielle Güter frei sein können. Diese Annahme verkehrt jedoch eine soziale in eine natürliche Eigenschaft der Dinge. Kein hergestelltes Gut ist von Natur aus knapp. Knappheit ist das Ergebnis der Produktion von Gütern als Waren. Knappheit ist der soziale Aspekt einer Ware, die für den Markt hergestellt wird. Im digitalen Zeitalter liegt das für immaterielle Güter auf der Hand, da die Verknappungsmaßnahmen offensichtlich sind. Dazu gehören Gesetze (basierend auf dem sogenannten geistigen Eigentum) und technische Hürden, die den freien Zugriff auf das Gut verhindern sollen. Für materielle Güter scheint das weniger klar zu sein, da wir an die Unzugänglichkeit materieller Güter – solange wir nicht für sie gezahlt haben – viel eher gewöhnt sind. Aber die Maßnahmen sind die gleichen: Gesetze und technische Hürden, begleitet von der andauernden Zerstörung von Gütern, die die Waren knapp genug machen soll, um einen entsprechenden Preis auf den Märkten zu erzielen.

Weiterhin scheint es offensichtlich zu sein, dass wir alle von materiellen Gütern abhängen, deren Verfügbarkeit begrenzt sein kann. Aber auch immaterielle Güter hängen von einer materiellen Infrastruktur ab. Im Falle des Wissens brauchen wir wenigstens unsere Gehirne, die mit Nährstoffen versorgt sein wollen. Das hat aber nichts mit „natürlicher Knappheit“ zu tun. Da alle Güter, die wir brauchen, hergestellt werden müssen, ist die einzige Frage, wie wir das auf gesellschaftliche Weise tun. Die Warenform ist eine Möglichkeit, die Commonsform ist eine andere. Waren müssen in knapper Form produziert werden, damit sie ihren Preis auf dem Markt erzielen können. Commons-Güter können nach den Bedürfnissen der Menschen und gegebenen produktiven Möglichkeiten hergestellt werden. Dabei mag es aktuelle Begrenzungen geben, aber Grenzen waren stets Aufgaben für menschliche Kreativität, um sie zu überwinden.

Manche Begrenzungen mögen niemals überwunden werden, aber dies ist kein Grund, Güter künstlich zu verknappen. In solchen seltenen Fällen können soziale Verabredungen getroffen werden, um den verantwortlichen Umgang mit der begrenzten Ressource (oder dem Gut) zu organisieren. Die Commons-Bewegung hat gelernt, dass sowohl rivale wie nicht-rivale Güter als Commons hergestellt werden können, aber sie benötigen unterschiedliche soziale Umgangsweisen. Während nicht-rivale Güter verabredungsgemäß für alle frei verfügbar sein können, um ihre Unternutzung zu verhindern, ist es sinnvoll, die Übernutzung rivaler Güter durch geeignete Regeln und Maßnahmen zu verhindern – entweder durch eine limitierte nachhaltige Nutzung oder durch Ausdehnung der kollektiven Produktion und damit Verfügbarkeit des rivalen Gutes.

Knappheit ist ein soziales Phänomen, das unvermeidbar auftritt, wenn Güter als Waren hergestellt werden. Häufig wird Knappheit mit Begrenzungen verwechselt, die durch menschliche Anstrengungen und Kreativität überwunden werden können.

Diskursfigur 3: Jenseits der Ware

Sowohl Märkte wie der Staat sind ungeeignete Formen, produzierten Reichtum zu verteilen und destruktive Effekte zu vermeiden. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn Menschen sich entsprechend ihren Bedürfnissen, Erfahrungen und ihrer Kreativität selbst organisieren und Ressourcen und Güter nicht als Waren, sondern als Commons-Ressourcen behandeln.

Genau das ist bei der Freien Software der Fall. Ein schwacher Aspekt der traditionellen Commons-Forschung und frühen Phase der Freien Software war, dass es keinen klaren Begriff von Ware und Nicht-Ware gab. Es war das Oekonux-Projekt, das zuerst formulierte: Freie Software ist keine Ware. Dieses Diktum ist eng mit der Einsicht verbunden, dass Freie Software nicht getauscht wird.

Linke Kritiker_innen argumentierten, dass die Existenz von Nicht-Waren wie Commons auf den Bereich der immateriellen Güter beschränkt sei. Aus ihrer Sicht ist Freie Software nur eine „Anomalie“, während „normale“ Güter im Kapitalismus Waren sein müssen. Diese Sicht stellt die wirklichen Verhältnisse auf den Kopf. Kapitalismus konnte sich nur etablieren durch Einhegung der Commons und durch Beraubung der Menschen von ihren traditionellen Zugängen zu Ressourcen, um sie in Arbeiter_innen zu verwandeln. Diese Einhegung der Commons ist ein anhaltender Prozess. Kapitalismus kann nur existieren, wenn die Menschen kontinuierlich durch künstliche Verknappung von Ressourcen getrennt werden. Eine Ware – so nett sie in den Einkaufszentren erscheinen mag – ist das Ergebnis eines fortlaufenden gewalttätigen Prozesses der Einhegung und Enteignung.

Der gleiche Prozess betrifft auch Software. Proprietäre („unfreie“) Software enteignet die wissenschaftliche und schöpferische Gemeinschaft von ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihrer Kreativität. Freie Software war zunächst ein defensiver Akt, um gemeinschaftliche Güter als Commons zu erhalten. Da jedoch Software in der vordersten Linie der Produktivkraftentwicklung steht, wandelte sich die Freie Software schnell in einen kreativen Prozess, um Grenzen und Entfremdungen proprietärer Software zu überwinden. Im Sonderfeld der Freien Software entfaltete sich eine neue Produktionsweise, die sich schnell in andere Bereiche ausdehnt.

Güter, die nicht künstlich verknappt und getauscht werden, sind keine Waren, sondern Commons.

 

Diskursfigur 4: Jenseits des Geldes

Geld ist kein neutrales Mittel, Geld kann in unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen vorkommen. Es kann Lohn, Investition (Kapital), Profit, Bargeld usw. sein. Verschiedene Funktionen müssen unterschiedlich analysiert werden. In Freier Software gibt es keine Warenform, Geld im engeren Sinne des Verkaufs einer Ware zu einem Preis existiert nicht. Eric Raymond hat erklärt, wie man mit einer Nicht-Ware trotzdem Geld verdienen kann: indem man sie mit einem knappen Gut kombiniert. In einer kapitalistischen Gesellschaft, in der nur wenige Güter aus dem Warenreich ausbrechen, existieren die meisten Güter weiterhin als Waren. Sie werden knapp gehalten und mit kostenlosen Gütern kombiniert. Aus der Sicht der Verwertung ist das nichts Neues (z.B. Geschenke verteilen, um Kunden zu gewinnen). In der Keimform-Perspektive beginnt hier die Entwicklung einer neuen Produktionsweise innerhalb des bestehenden alten Modells.

Aber warum geben Unternehmen Geld, wenn das Geld keine Investition im traditionellen Sinne ist? Warum hat IBM eine Milliarde Dollar in die Freie Software gesteckt? Weil sie sich dazu gezwungen sahen. Ökonomisch ausgedrückt mussten sie ein Geschäftsfeld entwerten, um andere profitable Geschäftsfelder zu sichern. Sie mussten Geld verbrennen, um eine teure Infrastruktur für ihre anderen Verkäufe zu schaffen (z.B. Server-Hardware).

Es gab viele Versuche, die nicht-tauschende, nicht-warenförmige, commons-basierte freie Zirkulation Freier Software in das traditionelle Paradigma, das auf Tausch und Ware basiert, zu integrieren. Der prominenteste Versuch war die „Aufmerksamkeitsökonomie“, die besagt, dass die Produzenten nicht Güter, sondern Aufmerksamkeit austauschen. Aufmerksamkeit sei die neue Währung. Das war jedoch nur ein verzweifelter Versuch, sich an die alten Begriffe zu klammern, der weder funktionierte noch neue Einsichten lieferte.

Jenseits des Geldes zu sein resultiert direkt aus dem Nicht-Ware-Sein.

 

Diskursfigur 5: Jenseits der Arbeit

Freie Software und Commons im Allgemeinen sind jenseits von Arbeit. Das kann nur verstanden werden, wenn Arbeit als spezifische Form produktiver Aktivität aufgefasst wird, die mit einer bestimmten historischen Gesellschaftsform verbunden ist. Der Verkauf der Arbeitskraft – also der Fähigkeit zu arbeiten – an einen Kapitalisten, der diese einsetzt, um mehr zu produzieren, als die Arbeitskraft wert ist, ist historisch einzigartig. Das hat zwei wichtige Konsequenzen.

Erstens verkehrt es produktive Aktivität – die Menschen immer aufwenden, um ihre Lebensbedingungen herzustellen – in entfremdete Arbeit. Diese Entfremdung ist nicht Ergebnis personaler Herrschaft, sondern strukturellen Zwangs. Im Kapitalismus können Menschen nur überleben, wenn sie für ihren Lebensunterhalt bezahlen, was sie zwingt, Geld einzunehmen. Um Geld einzunehmen, kann man entweder die eigene Arbeitskraft verkaufen oder die Arbeitskraft anderer kaufen und verwerten. Das Ergebnis ist ein deformierter Prozess, bei dem strukturelle Anforderungen vorgeben, was eine Person zu tun hat.

Zweitens erzeugt es den Homo oeconomicus , das isolierte Individuum, das nach Nutzenmaximierung strebt. Die traditionelle Ökonomie behauptet, dass der Homo oeconomicus der Archetyp eines menschlichen Wesen sei, womit eine besondere historische Erscheinung zur natürlichen Voraussetzung verkehrt wird.

Anstatt auf Arbeit basiert Freie Software auf Selbstentfaltung. Auf der einen Seite geht es um das „Jucken in den Fingern“ (Eric Raymond), darum, „das zu tun, was man wirklich, wirklich will“ (Frithjof Bergmann), und um „eine Menge Spaß“ (Entwickler_in Freier Software). Auf der anderen Seite geht es um die Einbeziehung anderer Entwickler_innen zur Erzielung der bestmöglichen Lösung. Es schließt eine positive Reziprozität zu anderen ein, also auf eine solche Weise nach dem gleichen Ziel zu streben, dass die Selbstentfaltung des/der einen, die Voraussetzung der Selbstentfaltung der anderen ist. Nicht zufällig erinnert das an das Kommunistische Manifest, worin die „freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller“ ist (Marx, Engels, 1848).

Anstatt die eigene Energie für fremde Zwecke zu verkaufen, üblicherweise Arbeit genannt, basiert Freie Software auf Selbstentfaltung, die die freie Entwicklung aller produktiven Kräfte der Menschen ist.

 

Diskursfigur 6: Jenseits von Klassen

Kapitalismus ist eine Gesellschaft der Spaltungen. Kaufen vs. verkaufen, produzieren vs. konsumieren, Arbeit vs. Kapital, konkrete vs. abstrakte Arbeit, Gebrauchswert vs. Tauschwert, private Produktion vs. gesellschaftliche Verteilung usw. Die kapitalistische Entwicklung wird von den Widersprüchen zwischen den getrennten Teilen vorangetrieben. Arbeit und Kapital ist nur ein Widerspruch unter vielen, aber es scheint der wichtigste zu sein. Eine Person scheint per Definition entweder ein Arbeitskraft-Verkäufer oder ein Arbeitskraft-Käufer, ein Arbeiter oder ein Kapitalist zu sein. Tatsächlich sind Arbeit und Kapital keine Eigenschaften von Individuen, sondern gegensätzliche gesellschaftliche Funktionen, die wie alle anderen Spaltungen den Kapitalismus erzeugen und von ihm erzeugt werden.

Beide Seiten einer Spaltung hängen von der jeweils anderen ab. Arbeit produziert Kapital, und Kapital erzeugt Arbeit. Es ist ein entfremdeter Zyklus der permanenten Reproduktion der kapitalistischen Formen. Beide Seiten dieser Spaltungen sind folglich notwendige Funktionen des Kapitalismus. Der sogenannte Antagonismus von Arbeit und Kapital repräsentiert in Wirklichkeit einen bloß immanenten Modus der historischen Entwicklung des Kapitalismus. Die Arbeiter_innenklasse repräsentiert nicht die Emanzipation.

Freie Software und Peer-Produktion im Allgemeinen sind eine Keimform einer neuen Produktionsweise, die grundsätzlich nicht auf Spaltungen basiert, sondern auf die Einbeziehung unterschiedlicher persönlicher Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Wünsche als kraftvolle Quelle der Entwicklung setzt. Ausbeutung gibt es nicht, da der Kauf und Verkauf von Arbeitskraft nicht existiert.

Selbstentfaltung als sich frei entwickelnde Menschen ist die Quelle des gesellschaftlichen Übergangs zu einer freien Gesellschaft, nicht die Klassenzugehörigkeit.

 

Diskursfigur 7: Jenseits der Exklusion

Eine der basalen Spaltungen, die der Kapitalismus erzeugt, ist die zwischen denen, die drinnen sind, und denen, die es nicht sind. Dieses Drinnen-Draußen-Muster ist ein struktureller Mechanismus der Inklusion und Exklusion entlang aller möglichen gesellschaftlichen Differenzen: Arbeitsplatzbesitzer_innen vs. Arbeitslose, Reiche vs. Arme, Männer vs. Frauen, Nicht-Weiße vs. Weiße, Bosse vs. Untergeordnete, Eigentümer_innen der Produktionsmittel vs. Eigentumslose, Krankenversicherte vs. Nichtversicherte usw. Die Spaltungen müssen als strukturelles Grundprinzip des Kapitalismus begriffen werden: Ein Einschluss auf der einen Seite bedeutet einen Ausschluss auf der anderen Seite. Für das Individuum heißt das, dass jedes persönliche Vorankommen stets zu Lasten von anderen geht, die nicht vorankommen oder zurückfallen.

Im Allgemeinen sind Commons jenseits der Mechanismen der Exklusion. Je mehr aktive Menschen zum Beispiel bei Freier Software in einem Projekt mitmachen, desto schneller und besser kann ein Ziel erreicht werden. Hier wird die Beziehung zwischen den Menschen nicht durch Inklusions-Exklusions-Mechanismen bestimmt, sondern durch eine inklusive Reziprozität . Der Maintainer eines Projekts versucht so viel wie möglich aktive Leute einzubeziehen, strebt nach einer kreativen Atmosphäre und versucht Konflikte in einer Weise zu lösen, dass so viele Leute wie möglich dem „groben Konsens“ und dem „lauffähigen Programm“ folgen können („rough consensus, running code“).

Wenn ein Konsens nicht möglich ist, dann ist die beste Lösung ein Fork, die Aufteilung eines Projekts. Es ist eine riskante, aber machbare Option, um verschiedene Richtungen der Entwicklung auszuprobieren. Viele der bestehenden Forks arbeiten eng zusammen oder halten eine Atmosphäre der Kooperation aufrecht.

Während der Kapitalismus strukturell auf Exklusionsmechanismen basiert, erzeugt und befördert die commons-basierte Peer-Produktion die Inklusion.

 

Diskursfigur 8: Jenseits des Sozialismus

Ein Großteil der Linken teilt die Annahme, dass der Sozialismus als eigenständige Phase zwischen der freien Gesellschaft (Kommunismus) und dem Kapitalismus unvermeidlich ist. Nach dem allgemeinen Konzept besitzt dort die Arbeiter_innenklasse die Macht und kann die gesamte Ökonomie entsprechend ihrer Interessen und damit der Mehrheit der Gesellschaft umstrukturieren. Kurz: Zuerst muss die Macht errungen werden, dann wird die neue Produktionsweise folgen, um eine wirklich freie Gesellschaft aufzubauen. Dieses Konzept (z.B. als „Realexistierender Sozialismus“) ist historisch gescheitert.

Es war stets eine neue Produktionsweise, die aus der alten Art zu produzieren entstand und den historischen Übergang vorbereitete. Der Kapitalismus entwickelte sich ursprünglich aus dem Handwerk der mittelalterlichen Städte, das dann in Manufakturen integriert wurde und schließlich zum System der großen Industrie führte. Die Frage der Macht wurde „auf dem Weg“ dorthin gelöst. Das schmälert nicht die Bedeutung von Revolutionen, aber Revolutionen können nur das realisieren und befördern, was sich bereits entwickelt. Die Revolutionen des Arabischen Frühlings erschaffen nichts Neues, sondern sie versuchen die Potenzen der normalen demokratischen und bürgerlichen Gesellschaft umzusetzen.

Der historische Übergang kann nicht als Übernahme der politischen Macht realisiert werden – sei es über das Parlament oder durch Aktionen auf der Straße –, sondern nur als Entwicklung einer neuen Produktionsweise. Die Kriterien für die neue Qualität können aus den praktischen Negationen der alten Produktionsweise gewonnen werden. Statt Waren: Commons-Produktion; statt Tausch und Geldvermittlung: freie Verteilung; statt Arbeit: Selbstentfaltung; statt Exklusionsmechanismen: Inklusion aller Menschen.

Die commons-basierte Peer-Produktion überschreitet sowohl den Kapitalismus wie auch den warenproduzierenden Sozialismus.

 

Diskursfigur 9: Jenseits der Politik

Da es bei der commons-basierten Peer-Produktion vor allem um die Entfaltung einer neuen Produktionsweise geht, ist sie grundsätzlich eine nicht-politische Bewegung. Hierbei wird Politik als eine Aktivität verstanden, die sich an den Staat und seine Institutionen richtet und Forderungen nach Veränderungen in eine gewünschte Richtung stellt. Eine solche Politik basiert auf Interessen, die im Kapitalismus stets gegeneinander gerichtet sind. In diesem Sinne sind Commons jenseits von Politik, da sie grundsätzlich nicht im Modus von Interessen, sondern im Modus von Bedürfnissen agieren.

Es ist wichtig, zwischen Bedürfnissen und Interessen zu unterscheiden. Bedürfnisse müssen in Form von Interessen organisiert werden, wenn der übliche Realisationsmodus der des Ausschlusses der Interessen von anderen ist. Commons basieren auf einer Vielfalt von Bedürfnissen der Beteiligten, die als Quelle der Kreativität genutzt wird. Die Vermittlung dieser verschiedenen Bedürfnisse ist Teil des Prozesses der Peer-Produktion. Es ist nicht notwendig, die Bedürfnisse zusätzlich in Form von Interessen zu organisieren, um sie anschließend politisch zu realisieren. Stattdessen wird die Bedürfnisvermittlung und -befriedigung direkt erreicht.

Ein Aspekt, der dies verdeutlicht, ist die Frage der Hierarchien. Normalerweise sind Hierarchien Teil der kapitalistischen Warenproduktion. Daher ist ein üblicher linker Topos, jegliche Hierarchien abzulehnen, um Herrschaft zu vermeiden. Das jedoch ignoriert die Tatsache, dass Hierarchien als solche keine Herrschaft erzeugen, sondern die Funktion, die Hierarchien in einem bestimmten Kontext haben. In einem Unternehmen repräsentieren Hierarchien unterschiedliche Interessen, zum Beispiel die Interessen der Arbeiter_innen und die des Managements. In der Peer-Produktion könnte eine Hierarchie jedoch unterschiedliche Niveaus von Kompetenz, Erfahrung oder Verantwortlichkeit abbilden, was von denen geteilt wird, die jemanden in einer herausgehobenen Position akzeptieren. Ein Maintainer zu sein bedeutet nicht, unterschiedliche Interessen auf Kosten der Projektmitglieder zu verfolgen. Ein solches Projekt würde nicht gedeihen. Im Gegenteil, ein Maintainer ist in der Regel erpicht darauf, so viele aktive und kompetente Projektmitglieder zu integrieren wie möglich. Das verhindert nicht Konflikte, aber Konflikte können so auf der Grundlage der gemeinsam geteilten Projektziele gelöst werden.

Commons-basierte Peer-Produktion erfordert nicht, die Bedürfnisse der Menschen in Form gegensätzlicher Interessen zu artikulieren, sie ist daher jenseits von Politik.

 

Diskursfigur 10: Keimform

Zum Abschluss zur wichtigsten Diskursfigur, dem Keimform- oder Fünfschritt-Modell. Ziel des Modells ist, die gleichzeitige Existenz von Phänomenen unterschiedlicher Qualität zu verstehen. Die Diskussion um die Peer-Produktion wird häufig von zwei Gruppen dominiert: Jenen, die die Peer-Produktion befürworten und zu beweisen versuchen, dass die Peer-Produktion antikapitalistisch ist, und jenen, die die Peer-Produktion nur als Modernisierung des Kapitalismus ansehen. Die Herausforderung besteht darin, beides zusammen zu denken. Das Keimform-Modell erreicht dies, indem es das Aufkommen und die Entwicklung der commons-basierten Peer-Produktion als einen über die Zeit sich widersprüchlich entfaltenden Prozess auffasst.

Normalerweise ist die Anwendung des Fünfschritt-Modells ein retrospektiver Vorgang, bei dem das Ergebnis der analysierten Entwicklung bekannt ist. Durch gedankliche Vorwegnahme des Ergebnisses eines Übergangs zu einer freien Gesellschaft auf Grundlage commons-basierter Peer-Produktion kann die Herausbildung der freien Gesellschaft rekonstruiert werden. Hier ist eine sehr grobe Skizze der fünf Schritte angewendet auf den Fall der Peer-Produktion.

1. Keimform. Eine neue Funktion tritt auf. In dieser Phase darf die neue Funktion nicht als vollständiger Keim oder Samen verstanden werden, der bereits alle Eigenschaften der endgültigen Form enthält und nur noch wachsen muss. Die Keimform zeigt nur Prinzipien des Neuen, ist aber nicht schon das Neue selbst. Daher ist auch die commons-basierte Peer-Produktion nicht schon selbst das Neue, sondern das qualitativ Neue an ihr ist die bedürfnisbasierte Vermittlung zwischen den Peer-Produzent_innen (basierend auf Selbstentfaltung). Während dieser Phase ist dies zudem nur auf lokaler Ebene sichtbar.

2. Krise. Nur wenn das umgreifende alte System in eine Krise kommt, kann die Keimform ihre Nische verlassen. Die kapitalistische Weise der gesellschaftlichen Produktion und Vermittlung über Waren, Märkte, Kapital und den Staat hat die Menschheit in eine tiefe Krise gebracht. Sie ist in die Phase des sukzessiven Verfalls und der Erschöpfung der historisch akkumulierten Systemressourcen eingetreten.

3. Funktionswechsel. Die neue Funktion verlässt ihren Keimform-Status in der Nische und bekommt Bedeutung für die Reproduktion des alten Systems. Die frühere Keimform hat nun ein doppeltes Gesicht: Einerseits kann sie zum Zweck des Erhalts des alten Systems genutzt werden, andererseits ist und bleibt ihre eigene Logik inkompatibel mit der Logik des dominanten alten Systems. Peer-Produktion ist nutzbar für Kosteneinsparungen und die Schaffung neuer Umgebungen für kommerzielle Aktivitäten, aber ihre eigenen Aktivitäten beruhen weiterhin auf nicht-warenförmiger Entwicklung. Kooptation und Absorption in die normale Warenproduktion sind möglich. Nur wenn die Peer-Produktion in der Lage ist, ihre commons-basierten Prinzipien zu verteidigen, kann der nächste Schritt erreicht werden.

4. Dominanzwechsel. Die neue wird zur vorherrschenden Funktion. Die alte Funktion verschwindet nicht sofort, sondern tritt als vormals dominante Funktion in Randbereiche zurück. Die commons-basierte Peer-Produktion hat ihre Vernetzungsdichte auf globaler Ebene erhöht, so dass sich Input-Output-Verbindungen schließen und geschlossene Kreisläufe entstehen. Getrennte Privatproduktion mit nachfolgender Marktvermittlung unter Benutzung von Geld ist nicht mehr erforderlich. Die bedürfnisorientierte soziale Vermittlung organisiert Produktion und Verteilung. Das gesamte System hat nun qualitativ seinen Charakter geändert.

5. Umstrukturierung. Die Richtung der Entwicklung, die Grundstrukturen und die basale Funktionslogik haben sich geändert. Dieser Prozess umfasst mehr und mehr gesellschaftliche Felder, die sich nun auf die neue bedürfnisbasierte gesellschaftliche Vermittlung ausrichten. Der Staat ist abgewickelt, neue gesellschaftliche Institutionen entstehen, die keinen einheitlichen Staatscharakter mehr besitzen, sondern Mittel der kollektiven Selbstentfaltung sind. Neue Widersprüche können auftreten, ein neuer Zyklus der Entwicklung könnte beginnen.

Dies ist nur ein erkenntnistheoretisches Modell, kein Schema für die unmittelbare Aktion. Der Hauptvorteil liegt in der Möglichkeit, den fruchtlosen Entweder-oder-Debatten zu entkommen. Es ermöglicht das Denken parallel auftretender Phänomene: das Aufkommen einer neuen Produktionsweise, die für das alte System nützlich ist und gleichzeitig ihre überschreitende Potenz in Richtung auf eine freie Gesellschaft beibehält.

Das Keimform-Modell, das im Oekonux-Kontext angepasst wurde, ermöglicht die dialektische Konzeptualisierung historischer Übergänge.

Eine Langfassung dieses Textes steht unter kurzlink.de/oekonuxdiskurs zur Verfügung.

Das Nadelöhr

Post from: Streifzüge. Liebe Leute: Allein hier zu schreiben, dass wir ein Leben ohne Geld wollen, kostet welches. Wer unsere Texte mag, soll dazu beitragen, dass sie hier (ent)stehen können. Wenn wer sich’s leisten kann. Eh klar. Dann aber seid so lieb: Her mit der Marie! Löst uns aus!



Das Nadelöhr

Streifzüge 54/2012

von Julian Bierwirth

Das Bild des Jahres 2008 zeigt einen Polizisten, der mit gezogener Waffe eine zu räumende Wohnung durchschreitet. Durch die Immobilienkrise konnten viele Wohnungsbesitzer*Innen die Raten an die Bank nicht mehr zahlen – und dann kam die Polizei. Aber was ist mit den Menschen geschehen, die noch kurz zuvor diese Wohnung als ihr zu Hause bezeichnen konnten? Viele der Betroffenen konnten kurzfristig bei Freund*Innen und Verwandten unterschlüpfen. Nicht wenige von ihnen landeten jedoch früher oder später in einer der riesigen Zeltstädte, die an den Rändern vieler US-Städte für einige Zeit neben der Staatsverschuldung das einzige waren, was noch ein veritables Wachstums aufweisen konnte. Während die Wohnungen ungenutzt leerstehen, sind ihre ehemaligen Bewohner*Innen hier ungeschützt den neugierigen Blicken von Passant*Innen, Journalist*Innen, wie dem Ordnungswahn des örtlichen Polizeidepartements ausgesetzt.

Dass die Menschen nicht mehr ihre bisherigen Wohnungen bewohnen dürfen und diese nun ungenutzt vermodern, liegt nicht an ihrer mangelnden Nützlichkeit. Sie stehen leer, weil es im Kapitalismus nur bedingt darauf ankommt, dass Dinge nützlich sind und benutzt werden. Als  fundamentales Problem entpuppt sich vielmehr die Vermittlung von Wohnungsbedürfnis und Wohnung. Nur wenn hinter dem Wunsch zu wohnen auch eine zahlungskräftige Nachfrage steht, wird – wirtschaftswissenschaftlich gesprochen – aus dem Bedürfnis ein Bedarf. Und nur der taucht am Markt auf und nur der ist relevant für die Ökonomie. Nachdem noch jedes Einführungswerk in die Volkswirtschaftslehre zunächst stolz verkündet, in der Wirtschaft ginge es darum, Menschen mit notwendigen Gütern zu versorgen, wird diese Annahme bereits ein paar Zeilen später dahingehend relativiert, dass es eben doch nicht um nutzbare Dinge, sondern um bezahlbare Waren geht.

Diskursfigur 4: Jenseits des Geldes

Das ist Teil 4 einer Serie wöchentlich erscheinender Artikel, deren englische Fassung im Journal of Peer Production erscheinen soll. In den Artikeln versuche ich zehn Diskursfiguren zu beschreiben, wie sie im Oekonux-Projekt in über zehn Jahren der Analyse Freier Software und commons-basierter Peer-Produktion entwickelt wurden. Mehr zum Hintergrund im einleitenden Teil. Bisher erschienene Teile: 1, 2, 3.

Diskursfigur 4: Jenseits des Geldes

[English]

Da Geld nur im Zusammenhang mit Waren einen Sinn ergibt, bedeutet das Nicht-Ware-Sein (vgl. Diskursfigur 3), dass es hier nicht um Geld geht. Freie Software ist daher jenseits des Geldes. Auf der anderen Seite gibt es offensichtlich eine Menge Geld im Umfeld der Freien Software: Entwickler_innen werden bezahlt, Unternehmen geben Geld aus, neue Unternehmen entstehen rund um Freie Software. Das hat viele Menschen verwirrt, insbesondere auf der Linken. Sie sind einem Entweder-Oder-Denken verhaftet und nicht in der Lage, diese Beobachtungen als widerspruchsvollen Prozess paralleler Entwicklungen in einer Periode des Übergangs zu begreifen (vgl. Diskursfigur 10).

Geld ist kein neutrales Mittel, Geld kann in unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen vorkommen. Es kann Lohn, Investition (Kapital), Profit, Bargeld usw. sein. Verschiedene Funktionen müssen unterschiedlich analysiert werden. In Freier Software gibt es keine Warenform, Geld im engeren Sinne des Verkaufs einer Ware zu einem Preis existiert nicht. Eric Raymond hat erklärt, wie man mit einer Nicht-Ware trotzdem Geld verdienen kann: indem man sie mit einem knappen Gut kombiniert. In einer kapitalistischen Gesellschaft, in der nur wenige Güter aus dem Warenreich ausbrechen, existieren die meisten Güter weiterhin als Waren. Sie werden knapp gehalten und mit kostenlosen Gütern kombiniert. Aus der Sicht der Verwertung ist das nichts Neues (z.B. Geschenke verteilen, um Kunden zu gewinnen). In der Keimform-Perspektive beginnt hier die Entwicklung einer neuen Produktionsweise innerhalb des bestehenden alten Modells.

Aber warum geben Unternehmen Geld, wenn das Geld keine Investition im traditionellen Sinne ist, sondern eine Art Spende, z.B. durch Bezahlung von Entwickler_innen Freier Software? Warum hat IBM eine Milliarde Dollar in die Freie Software gesteckt? Weil sie sich dazu gezwungen sahen. Ökonomisch ausgedrückt mussten sie ein Geschäftsfeld entwerten, um andere profitable Geschäftsfelder zu sichern. Sie mussten Geld verbrennen, um eine teure Infrastruktur für ihre anderen Verkäufe zu schaffen (z.B. Server-Hardware). So wie die Einhegung der Commons eine Voraussetzung für den Kapitalismus ist, gilt das Umgekehrte genauso. Wenn sich die Commons in einen Bereich ausdehnen, der bisher von Waren dominiert war, dann bedeutet das ihre Ersetzung durch freie Güter.

Es geht jedoch in den »vier Freiheiten« Freier Software – nutzen, studieren, ändern, verbreiten – (Free Software Foundation, 1996) nicht um »frei« im Sinne von »kostenlos«. Der Slogan »frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier« ist legendär. Das ist auch völlig in Ordnung und widerspricht nicht dem Diktum »jenseits des Geldes«, da es in den vier Freiheiten gar nicht um Geld geht. In den vier Freiheiten geht es um freie Verfügbarkeit und unbeschränkte Fülle. Die Abwesenheit von Geld ist nur ein indirekter Effekt. Reichlich vorhandene und daher nicht knappe Güter können keine Ware sein (vgl. Diskursfigur 2), und mit ihnen kann man auch kein Geld verdienen. Das Geldverdienen als solches ist jedoch nicht verboten.

Es gab viele Versuche, die nicht-tauschende, nicht-warenförmige, commons-basierte freie Zirkulation Freier Software in das traditionelle Paradigma, das auf Tausch und Ware basiert, zu integrieren. Der prominenteste Versuch war die »Aufmerksamkeitsökonomie«, die besagt, das die Produzenten nicht Güter, sondern Aufmerksamkeit austauschen (Goldhaber, 1997). Aufmerksamkeit sei die neue Währung. Das war jedoch nur ein verzweifelter Versuch, sich an die alten Begriffe zu klammern, der weder funktionierte, noch neue Einsichten lieferte und daher auch keine größere Relevanz hatte. Vielfältige andere Ansätze seien hier ausgeklammert.

Jenseits des Geldes zu sein resultiert direkt aus dem Nicht-Ware-Sein.

Diskursfigur 5: Jenseits der Arbeit

Literatur

From: keimform.deBy: Stefan MeretzComments

Why not just pay someone when needed?

Peers support each otherThis continues the discussion on required vs. facilitated reciprocity that took place on the jox mailing list. Michel Bauwens remained skeptical that stigmergic self-organization is the way to go; he inquired:

what makes you believe that faced with healthcare issues, I will find with certainty a right doctor and equipment willing to take care of me … since I’m facing this kind of issues right now as a peer producer without health insurance, I’d be more than happy to follow your instructions …

As I understand it, his reasoning goes like this:

  1. If I had enough money, then I could afford to pay for health insurance which would allow me to pay for any doctors I need (or I could just pay them directly).
  2. If doctors, like me, need to earn money, they’ll offer me (and everybody else who can afford it) their services in exchange for money, so I can find some suitable doctor willing to treat me if I can offer them my money.

These assumptions, while accurately reflecting the current situation, also indicate what’s wrong with it:

  • Everybody is forced to work, or at least to try to find (paid) work. Not only are people forced to work (or otherwise get income) in order to get the money that grands them access to the services provided by doctors (as well as to most other essential and nonessential goods which our society has to offer). But also, looking at the same problem from the other side, doctors must be forced to work, since otherwise they apparently wouldn’t offer the services we need, so our money wouldn’t do us any good here.
  • Since you must work, and everybody else must too, you are constantly forced to compete against others. You compete for paid work you could do; more general, you compete trying to sell commodities (your labor power is one of them) while others try the same. It may be less apparent that this situation will always produce winners (who find paid work) and losers (who don’t), since it might seem that there could miraculously be enough paid work for everybody, but such a scenario would indeed be “miraculous” and has always been very far from reality.
  • Additionally, in such a situation any peer production (generally unpaid, voluntary, self-organized) is the enemy of those whose livelihood depends on being paid for doing roughly the same. The livelihood of people working for Encyclopædia Britannica and Brockhaus has been endangered by Wikipedia, professional musicians’ livelihoods are endangered by all the free music that is shared (legally or illegally) on the Internet, journalists are endangered by blogs etc.
  • Moreover, automation now becomes your enemy rather than your friend. A lot of jobs have been made superfluous by computers and other machines. If one thinks (like me) that everything which people do should preferably be fun or satisfying for them, then automation of tasks that aren’t is a good thing. But if your livelihood depends on performing some more or less annoying and unpleasant job, then you won’t want it to be taken over by a computer or machine, even if you otherwise wouldn’t mind being rid of it.

Because of these conflicting tendencies, I don’t think that a long-term, more or less peaceful co-existence of peer production and market production is a credible scenario. Market production is totalitarian: if some goods (e.g. health care) are only available on the market (by paying for them), then everybody must remain a market producer (engaging in some form of paid work or else living from the work of others), since how would they otherwise get the necessary money? The only conceivable exception is a market for luxury goods which nobody needs absolutely (i.e. not health care and other essentials).

What are the alternatives? Either turning peer production into a form of market production, yielding some income to those engaged in it. Then ultimately market production would win and the specific characteristics of peer production would be lost. You would have to compete against others in order to keep or gain market share. You would no longer work voluntarily since your income now depends on your continuing to work. You would be forced to keep some secrets from others to prevent them from competing effectively against you. And so on.

The better alternative is to make people’s dependency of income superfluous, so that nobody needs to find paid work in order to live a good life. This means finding answers to all the hard questions: “If we cannot pay doctors to care for us, how else do we get them to do it?” would be one of them. The basic form of the question is the same as in: “If we cannot pay people to write an encyclopedia for us, how else do we get them to do it?” That latter question has already been answered, though finding the right answer was far from easy.

The history of the Nupedia is an instructive example of the trial-and-error process that preceded the successful setup of the Wikipedia – trying to follow the processes of existing encyclopedias too closely was among the biggest sources of mistake, I believe. Similar trial-and-error processes will be needed for all other areas of life. I suppose that trying to follow the example of capitalist enterprises too closely will be a source of many other mistakes and that peer-produced health care, education, furniture production, computer manufacture, or whatever, will look more different from the currently used processes than we can imagine.

Meanwhile, for a long time we’ll remain in some kind of hybrid situation, where many people will be engaged in some kind of peer production, while still needing some kind of paid work (part-time maybe, like me) to get the money necessary to buy what peer production cannot yet provide.

[Next article in series: In what sense are markets “totalitarian”?]

From: keimform.deBy: Christian SiefkesComments

Why not just pay someone when needed?

Peers support each otherThis continues the discussion on required vs. facilitated reciprocity that took place on the jox mailing list. Michel Bauwens remained skeptical that stigmergic self-organization is the way to go; he inquired:

what makes you believe that faced with healthcare issues, I will find with certainty a right doctor and equipment willing to take care of me … since I’m facing this kind of issues right now as a peer producer without health insurance, I’d be more than happy to follow your instructions …

As I understand it, his reasoning goes like this:

  1. If I had enough money, then I could afford to pay for health insurance which would allow me to pay for any doctors I need (or I could just pay them directly).
  2. If doctors, like me, need to earn money, they’ll offer me (and everybody else who can afford it) their services in exchange for money, so I can find some suitable doctor willing to treat me if I can offer them my money.

These assumptions, while accurately reflecting the current situation, also indicate what’s wrong with it:

  • Everybody is forced to work, or at least to try to find (paid) work. Not only are people forced to work (or otherwise get income) in order to get the money that grands them access to the services provided by doctors (as well as to most other essential and nonessential goods which our society has to offer). But also, looking at the same problem from the other side, doctors must be forced to work, since otherwise they apparently wouldn’t offer the services we need, so our money wouldn’t do us any good here.
  • Since you must work, and everybody else must too, you are constantly forced to compete against others. You compete for paid work you could do; more general, you compete trying to sell commodities (your labor power is one of them) while others try the same. It may be less apparent that this situation will always produce winners (who find paid work) and losers (who don’t), since it might seem that there could miraculously be enough paid work for everybody, but such a scenario would indeed be “miraculous” and has always been very far from reality.
  • Additionally, in such a situation any peer production (generally unpaid, voluntary, self-organized) is the enemy of those whose livelihood depends on being paid for doing roughly the same. The livelihood of people working for Encyclopædia Britannica and Brockhaus has been endangered by Wikipedia, professional musicians’ livelihoods are endangered by all the free music that is shared (legally or illegally) on the Internet, journalists are endangered by blogs etc.
  • Moreover, automation now becomes your enemy rather than your friend. A lot of jobs have been made superfluous by computers and other machines. If one thinks (like me) that everything which people do should preferably be fun or satisfying for them, then automation of tasks that aren’t is a good thing. But if your livelihood depends on performing some more or less annoying and unpleasant job, then you won’t want it to be taken over by a computer or machine, even if you otherwise wouldn’t mind being rid of it.

Because of these conflicting tendencies, I don’t think that a long-term, more or less peaceful co-existence of peer production and market production is a credible scenario. Market production is totalitarian: if some goods (e.g. health care) are only available on the market (by paying for them), then everybody must remain a market producer (engaging in some form of paid work or else living from the work of others), since how would they otherwise get the necessary money? The only conceivable exception is a market for luxury goods which nobody needs absolutely (i.e. not health care and other essentials).

What are the alternatives? Either turning peer production into a form of market production, yielding some income to those engaged in it. Then ultimately market production would win and the specific characteristics of peer production would be lost. You would have to compete against others in order to keep or gain market share. You would no longer work voluntarily since your income now depends on your continuing to work. You would be forced to keep some secrets from others to prevent them from competing effectively against you. And so on.

The better alternative is to make people’s dependency of income superfluous, so that nobody needs to find paid work in order to live a good life. This means finding answers to all the hard questions: “If we cannot pay doctors to care for us, how else do we get them to do it?” would be one of them. The basic form of the question is the same as in: “If we cannot pay people to write an encyclopedia for us, how else do we get them to do it?” That latter question has already been answered, though finding the right answer was far from easy.

The history of the Nupedia is an instructive example of the trial-and-error process that preceded the successful setup of the Wikipedia – trying to follow the processes of existing encyclopedias too closely was among the biggest sources of mistake, I believe. Similar trial-and-error processes will be needed for all other areas of life. I suppose that trying to follow the example of capitalist enterprises too closely will be a source of many other mistakes and that peer-produced health care, education, furniture production, computer manufacture, or whatever, will look more different from the currently used processes than we can imagine.

Meanwhile, for a long time we’ll remain in some kind of hybrid situation, where many people will be engaged in some kind of peer production, while still needing some kind of paid work (part-time maybe, like me) to get the money necessary to buy what peer production cannot yet provide.

From: keimform.deBy: Christian SiefkesComments

Purposeful Waste

One of the participants in the Trade School talks on Life Without Money on the weekend was Natalie Z. Wang, who has made a UTube video, Purposeful Waste, which tries to raise the awareness of New Yorkers to waste and the opportunity it offers to those prepared to make use of it. Another participant was Collin DeJoseph who also contributed to the video.

Because sustainability is a the central theme of this work, it reminds me of another UTube video involving creative people. It's one of a series made by the City of Port Phillip Community Environment eHub. It's about Alex, a cartoonist in Melbourne, living on the other side of the world. Alex shares her ideas for living in more sustainable and low cost ways in small spaces.

Rechenkünste unlimited

Post from: Streifzüge. Liebe Leute: Allein hier zu schreiben, dass wir ein Leben ohne Geld wollen, kostet welches. Wer unsere Texte mag, soll dazu beitragen, dass sie hier (ent)stehen können. Wenn wer sich’s leisten kann. Eh klar. Dann aber seid so lieb: Her mit der Marie! Löst uns aus!



Rechenkünste unlimited

Streifzüge 54/2012

von Maria Wölflingseder

„Money makes the world go round, go round…!“ – Genau so ist es. So lange es Geld gibt, wird das Geld die Welt beherrschen. Die Aufgabe der Marktwirtschaft ist es, aus Geld mehr Geld zu machen. Ohne Gewinnmaximierung kein Überleben. Das ist der Zweck aller Übungen. Geld ist mitnichten ein unschuldiges Mittelchen zu schönen Zwecken, sondern durchdringt unser Leben bis in die intimsten Regungen. Alles – immer mehr auch jenes, das bis dato nicht für vermarktbar gehalten wurde – wird kommerzialisiert. Warum muss immer mehr in die Warenform gepresst werden? Weil dieses Wirtschaftssystem nur bei ständigem Wachstum funktionieren kann – auch wenn die Umwelt und die Menschen dabei zugrunde gehen. Die versuchten Reparaturen schlagen dann auch ordentlich zu BIP-Buche. Aber in einer endlichen Welt ist unendliches Wachstum unmöglich. Schließlich ist da noch die Konkurrenz, ebenfalls eine „natürliche“ Zutat unserer Gesellschaft. Sie gebärdet sich einmal lockerer, dann wieder kaltblütig.

Das Geld bzw. der Markt haben sukzessive Gott abgelöst und sind zu unserer neuen Religion geworden. Eine noch nie da gewesene universelle, totalitäre Religion. Wir können uns ihrem Zwang nicht entziehen. Die Anhänger von herkömmlichen Religionen wissen um ihre eigene Religiosität. Sie bekennen sich zu ihr. Nicht so die Mitglieder der Waren- und Geldkirche. Ihr tägliches Handeln ist so sehr theokratisch durchdrungen, dass die Religiosität als quasi-natürlich wahrgenommen wird und Reflexion kaum zulässt. Offenbar umso weniger, je härter die Zeiten sind. – Ein kurios anmutendes, aber durchaus verräterisches Ritual: Anstatt mit Weihwasser besprengt sich der heutige Gläubige mit „Liquid Money“. Dieses neue Parfum, dieser „Fragrance of Success“ ist als „His Money“ und „Her Money“ erhältlich und duftet nach frischen Dollarnoten.

All die aktuellen unerfreulichen Erscheinungen und Entwicklungen sind systemlogisch nichts Abnormes, sondern die immanente Fortsetzung des blinden Zwangs zur gnadenlosen Verwertung. Eine Wirtschaftsform, die auf Lohnarbeit beruht, muss jedoch aufgrund der exorbitant gestiegenen Produktivität im Zuge der mikroelektronischen Revolution an ihre strukturellen Grenzen stoßen. Über all die negativen Auswirkungen pflegt man sich heute allerorten eifrig zu empören, aber ihre tatsächlichen Ursachen zu erkennen, scheint das größte Tabu zu sein. So bewegt sich alle Kritik nur innerhalb der Mauern des Hochsicherheitstrakts (sicher für wen?). Sie ist lediglich bemüht, die „Auswüchse“ zurechtzustutzen. Hat das alles nicht längst die Lächerlichkeit von Botox-Spritzen für den Todeskandidaten Kapitalismus?

Aber nicht nur die Herrn und Damen Vertreter und Vertreterinnen der herrschenden Weltunordnung rechnen sich die Köpfe heiß, sondern auch die meisten Kritiker dieser Verhältnisse. Die besseren Rechenkünstler wollen sie sein. Die Geldreligion wird aber nicht infrage gestellt, sondern ihre Sakramente Arbeit, Geld und ökonomischer Wert werden nur erneuert. Die Nachfrage nach dieser Art von Reformation ist groß. Während die, die tiefer schürfen, zurzeit nur auf Granit beißen.

So sehr die Bemühungen jedes Einzelnen, die Verhältnisse zu verbessern, zu schätzen sind, sowenig kommen wir umhin, auf ihre Hilflosigkeit und letztlich auf ihre Wirkungslosigkeit hinzuweisen.

Ein kurzer Rundblick: „OikoCredit – in Menschen investieren.“ Diese Aufforderung einer Bank, die Mikrokredite vergibt, prangte kürzlich von Wiener Werbeplakaten. Muhammad Yunus hat diese Art von Kredit für mittellose Frauen in Bangladesch mit seiner Grameen-Bank forciert und bekam dafür 2006 den Friedensnobelpreis. Als entscheidender Beitrag zur Armutsbekämpfung wurden diese Kredite gefeiert und fanden viele Nachahmer. Heute wird die Kritik daran lauter. Gerhard Klas hat das Buch „Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut“ (Assoziation A, Berlin/Hamburg 2011) vorgelegt, in dem die Mikrofinanz-Industrie durchleuchtet wird. Mit dem Ergebnis: Das Kreditgeschäft funktioniert auf Kosten und nicht zum Nutzen der Armen. – Daran zeigt sich einmal mehr, dass die Marktwirtschaft samt und sonders nicht mehr funktioniert, auch nicht, wenn man Arme, egal ob in Europa oder in Asien, zu Ich-AGs macht.

Das Geld erfolgreich zu drehen und zu wenden, versuchen auch die Experten der Österreichischen Armutskonferenz, der Psychologe Martin Schenk und die Theologin und Philosophin Michaela Moser, in ihrem Buch „Es reicht! Für alle! Wege aus der Armut“ (Wien 2010). Ihr Credo: Geld ist genug da, man braucht es nur gerecht verteilen. Alles sei nur eine Frage des politischen Willens! Der Rechtspolitologe und Rechtssoziologe Nikolaus Dimmel bläst ins selbe Horn und stellt seine Rechenkünste unter – universitären – Beweis: Wenn Sie einem Börsenmakler und einem Sozialarbeiter jeweils 20 Euro geben – wer legt das Geld besser an, wer macht mehr Gewinn? Natürlich Letzterer.

Besonders bemüht um die Runderneuerung des Kapitals ist auch die Multifachfrau und Coach Angelika Hagen. Einfach, aber wirksam setzt sie ein „Sozial“ vor das Kapital. Wie in jedes Kapital müsse man auch in Sozialkapital, also in soziale Beziehungen investieren, um einen entsprechenden Ertrag zu erzielen. Und wenn wir einsehen, dass nicht Konkurrenz, sondern Zusammenarbeit der bessere ökonomische Wert sei, wären wir schon in einer neuen Ära! In ihrem „Lehrgang zum Sozialkapital-Manager“ an der Sigmund Freund Privat Universität (2009) und mit dem Baustein-Buch „Lernen ist Beziehung – Ein Spiel- und Übungsbuch zum Begreifen von Sozialkapital“, herausgegeben von Unterrichtsministerium (2011) reüssiert sie mit ihrem Konzept. Dazu gehören auch Ideen zu „Vermögenskultur und Sozialkapital“ oder „Lust auf Arbeit – Wie Arbeit aus freiem Willen Menschen beflügelt“.

Auch in der Esoterik-Bewegung – genauer im Esoterik-Business – tummeln sich nach wie vor Beflissene, die sich um die im Konkurrenzkampf erlittenen körperlichen und seelischen Beulen und Wunden in vielerlei Art kümmern. Etwa mit einem Wochenend-Angebot: „Ich-Marke. Werde zu dem Genie, das du bist!“ Auf dass die „Geldmagie“ ihre Wirkung entfalte. Das Wort „Kursgebühr“ oder „Kosten“ wird dabei gerne durch „Energieausgleich“ und ähnliche Euphemismen ersetzt.

Wie wäre es, anstatt all den Rechenkünsten und all der Sakrosanktifizierung von Geld, Markt und Wirtschaftswachstum der Phantasie freien Lauf zu lassen? Schon Albert Einstein hielt sie für wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist beschränkt, Phantasie nicht.

17.April: Besetzt Wien! Rückkehr der Siedlerinnen, Einzug der Gärtner

von Andreas Exner Besetzungen gab es in Österreich schon einige. Nicht so viele wie in Berlin oder Amsterdam. Aber doch welche. Das aber hat es in Österreich noch nie gegeben: eine Landbesetzung um Gemüse anzubauen. Land to the Tiller! Land … Continue reading
From: social-innovation.orgBy: Andreas ExnerComments

Demonetarisierung durch Entwarenformung

Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge.

Das Schlagwort von der Demonetarisierung ist ein neuer, schillernder Begriff im emanzipatorischen Diskurs. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich schnell Missverständnisse und Abgründe auftun. Einige von ihnen sollen hier diskutiert werden.

Naiv-anekdotisch tritt manchmal die lustig gemeinte Forderung auf, alle mögen ad hoc ihre Geldbörsen leeren, worauf man gleich zur Demonetarisierung durch Verbrennen der Geldscheine schreiten könne. Mit diesem „Witz“ verwandt ist die durchaus ernsthaft gemeinte moralische Anforderung, Befürworter_innen der Demonetarisierung dürften nicht nach Einkommen streben. Auf diese Weise wird jedoch ein gesellschaftliches Struktur- in ein individuelles Verhaltensproblem umgedeutet. Geld als dingliche Inkarnation des sich gesellschaftlich konstituierenden Werts kann nicht individuell umgangen werden. Daher sind alle gezwungen, in irgendeiner Form nach Geld zu streben.

Eine verwandte Diskursfigur ist die des moralischen Rankings von Einkunftsquellen. Danach gilt die staatliche Alimentation als akzeptabel, die abhängige Beschäftigung als legitim, die selbstständige Tätigkeit als zweifelhaft und die unternehmerische Tätigkeit mit der Größe des Unternehmens als wachsend verwerflich. Hierbei wird oftmals nicht die konkrete Handlungsweise beurteilt, sondern die Position als solche. Die dabei implizit vorgenommene „Adelung“ von Armut wird nur noch getoppt durch die agitatorische Denunziation des „arbeitslosen“ Einkommens von Kapitalist_innen, die nahtlos anschlussfähig ist an reaktionäre Diskurse, welche sich dann allerdings gegen die Ärmsten richten. Der Klassenkampffetisch lässt grüßen.

Selbstverständlich gibt es Unterschiede im Gleichen. Das Gleiche ist die monetäre Strukturlogik der Warengesellschaft. Sie bestimmt den Rahmen, in dem sich alle bewegen. Unterschiedlich ist die Position, die im gleichen Funktionszusammenhang eingenommen wird – ob als erfolgreiche oder -lose Selbst- oder Fremdverwerter_innen von Arbeitskraft. Die Position und die relative monetäre Verfügungsmasse bestimmt die Größe des Raums der Handlungsmöglichkeiten. Strukturell nahegelegte Handlungsformen determinieren keineswegs das individuelle Tun, doch die Weigerung, sich auf Kosten von anderen zu behaupten, muss man sich auch „leisten“ können. So redet es sich auch leichter von Demonetarisierung mit einem wohlgefüllten Bankkonto im Hintergrund als auf der Rutschbahn von einem Dispokredit zum nächsten.

Dabei ist Demonetarisierung als Befreiungsprojekt gedacht, als allgemeine Befreiung von der Not, sich oder andere verwerten und „zu Geld machen“ zu müssen. Warum rutschen wir trotzdem so oft in die moralische Schlangengrube? Weil heute die Miete bezahlt werden will, so einfach ist das. Die alltägliche Bedrückung lähmt. Umso wichtiger ist es, dass wir dies in unseren Zusammenhängen nicht noch verlängern – ohne der Illusion zu erliegen, wir könnten die Bedrückung interpersonal aufheben. Zwar gibt es Einzelne, die ohne Geld über die Runden kommen, jedoch nur, weil andere dies nicht tun.

Eine weitere Denkfigur ist die der solidarischen Demonetarisierung. Danach sei es möglich, die monetäre Logik durch Entfernung und Ersetzung von Befehlshierarchien in Unternehmen zurückzudrängen. Krönung dieser Idee ist der selbstverwaltete und -geleitete Betrieb, etwa Genossenschaften. Zunächst ist auch hier die Nähe zu neoliberalen Diskursen auffällig, die Schlüsselworte heißen hier Verschlankung, Abflachung der Hierarchien, Verbetriebswirtschaftlichung des Handelns, Eigenverantwortung am Markt usw. Doch wie oben erklärt, gibt es immer Handlungsmöglichkeiten. Man kann sich der Logik des Marktes vollständig unterordnen – darauf zielen die liberalen Ideologeme – oder versuchen, eigene Bedürfnisse gegen die Logik des Marktes zur Geltung zu bringen.

So wäre die Gleichsetzung von solidarischen mit gewöhnlichen Betrieben am Markt verfehlt. Genauso verfehlt ist jedoch die Glorifizierung von solidarischer Ökonomie als dem ganz Anderen. Solange sich Unternehmen am Markt bewegen und dort bewähren müssen, solange also die Warenform die Aktivitäten bestimmt, ist Demonetarisierung eine Illusion. Allenfalls Umverteilung – auch eine mögliche, aber keine grundsätzliche andere Handlung – ist möglich. Daraus kann man, so meine These, die zentrale Bedingung für eine strategisch angelegte Demonetarisierung ableiten: Keine Demonetarisierung ohne Entwarenformung.

Entwarenformung bedeutet, von der Warenform loszukommen. Produkte nehmen dann Warenform an, wenn sie in getrennter Privatproduktion hergestellt und anschließend in der Regel gegen Geld getauscht werden. Die Alternative sind Commons. Produkte nehmen Commonsform an, wenn ihre Herstellung und Nutzung jenseits des Tausches organisiert wird. Statt die Verteilung im Nachhinein über das Geld zu vermitteln, wird sie von vornherein gemäß der Bedürfnisse der Beteiligten verabredet.

Bedeutet diese Forderung aber nicht doch, dass wir bei allen Aktivitäten und Projekten von Geld absehen müssen? Wären wir also wieder in der moralischen Schlangengrube gelandet? Nein, keineswegs. Wie dargestellt entkommen wir der Geldbenutzung vorerst nicht, solange das Warenparadigma dominant ist. Aber es ist ein Unterschied ums Ganze, ob Geld etwa zum Zweck der Umwandlung von Waren in Commons eingesetzt wird oder weiterhin seine Funktion im erweiterten Kreislauf der Verwertung einnimmt. Ob wir also commons-basierte Produktionsstrukturen aufbauen, die eben keine Waren, sondern Commons herstellen und erhalten, die nicht getauscht, sondern nach Verabredung genutzt werden. Und dabei geht es nicht nur um immaterielle Güter wie Software und Wissen, sondern um ganz handfeste Dinge wie Kartoffeln und Maschinen.

Muss ich erwähnen, dass dies ein ungeheuer schwieriger und widersprüchlicher Prozess ist? Dass damit der Kapitalismus nicht hier und heute aufgehoben wird? Wohl kaum. Wenn eine freie Produktionsweise in der Zukunft Waren, Tausch, Geld und Markt nicht mehr kennen soll, dann muss heute begonnen werden, eben jene Produktionsweise aufzubauen – noch unter den alten dominanten monetären Imperativen. Das ist dann tatsächlich Demonetarisierung. Wenn es nötig ist, unter Einsatz von Geld.

From: keimform.deBy: Stefan MeretzComments