Muße tun, Arbeit streichen *g*

Durch Zufall bin ich wieder auf das mir vor Jahren von einem rebellischen Freund geschenke Buch “Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche – Aufrufe, Manifeste und Faulheitspapiere der Glücklichen Arbeitslosen” von Gillaume Paoli gestoßen. Ich habe mich wirklich sehr gut amüsiert. Nicht weil ich deren Forderungen nicht ernst nehmen würde, nichts liegt mir ferner. Sondern wegen des angenehmen humorvollen Stils, der Leichtigkeit und Lebensnähe der durchaus radikalen Sichtweisen. Es werden anschaulich Reaktionen und Auseinandersetzungen mit Gesellschaft und Szene mit dem “Manifest der glücklichen Arbeitslosen” beschrieben. Der Bezug zu NKL besteht für mich eindeutig in der Kritik am Arbeitsbegriff und der Idee, eine Sphäre außerhalb der Arbeitswelt zu schaffen, in der vom Geldkreislauf ausgeschlossene Menschen sich begegnen, voneinander lernen und soziale Netzwerke schaffen, die ihnen das Überleben langfristig erleichtern können.
Mir wurde wieder dringlicher, das Wort “Arbeit” aus meinem Wortschatz zu streichen und zu versuchen, mein Umfeld davon zu überzeugen, dass Arbeitnehmer und Arbeitslose im Grunde zusammen für bessere Biotope für und Entlohnung von Arbeits(Geld)losen kämpfen müssten statt gegeneinander. Und überhaupt, dass es sich garnicht lohnt, für irgendwelche emanzipatorischen Projekte wieder in die selbe zerstörerische leistungsgeile Tretmühle zu begeben, die man eigentlich verlassen will. Konsequenterweise verzichteten sie auf den Aufbau einer großen Lobby, Vereins, Organisation, Sekte etc. aus einem simplen Grund: Es würde dem Grundsatz des Müßigganges und Faulenzens widersprechen. Denn es macht Arbeit. Und zwar jede Menge.
Wem das alles komisch vorkommt, liest bitte selber nach:
+Die Website der Glücklichen Arbeitslosen
+ das Manifest
+das Buch
+Textauszug “Sparen wir uns die Ökonomie”
+Interview
+”Busy doing nothing – der Mensch ohne Arbeit im internationalen Vergleich”

From: geldfreies-berlin.tkBy: bine